Vermutlich 2012, leider weiß ich das Jahr nicht mehr, ging ich zu einem Dienstagskonzert im Societaetstheater, ohne auch nur einmal etwas von dem Künstler des Abends bewusst gehört zu haben.
Die Dienstagskonzerte waren eine von Ina Conradi kuratierte Konzertreihe im Societaetstheater, deren musikalisches Niveau so hoch war, dass ich über Jahre zu den Dienstagskonzerten ging, ohne mich auch nur einmal über den oder die auftretenden Künstlerin zu informieren. Ich wurde dabei nie enttäuscht, aber wurde von einigen Fan bis zum heutigen Tag.
Einer der besondersten von allen war Martin Kohlstedt. Ein großer, schlaksig wirkender Mann, der während des Konzertes in das Klavier zu kriechen schien. Martin spielte – und das macht er bis heute – vollkommen abseits von seinen Publikum.
Die Intensität seiner Musik, seine Suche nach dem Neuen in seinem „Melodienkasten“ und das immer wieder Ausreizen seiner Lieder fesselte alle Anwesenden. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, das war das einzige Konzert, auf dem ich je war, bei dem niemand im Publikum gesprochen hat.
Im Laufe der letzten 14 Jahre habe ich Martin mindestens 22 Mal live erleben können, und wirklich kein Konzert, kein Lied, nicht mal ein Anfang oder ein Ende waren je gleich. Noch bis heute fängt er ein Lied an und verfängt sich während des Spielens vollkommen. Ausgenommen die Konzerte mit dem Gewandhauschor – selbst da verflüchtigte sich Martin mehrfach –, habe ich in all diesen Jahren nie einmal dasselbe gehört. Man erkennt Passagen der Lieder, aber nie alles, und das ist das Besondere an ihm.
Martin Kohlstedt ist einer der faszinierendsten Livekünstler, die ich je erlebt habe – und ohne angeben zu wollen: Ich weiß, wovon ich rede. Noch bis heute bezeichne ich mich selbst als professionellen Gast und habe das Glück gehabt, in den letzten 20 Jahren fast 1000 Konzerte besucht zu haben. Ich habe dabei eine Menge unvergesslicher Sachen erleben dürfen – und Martin ist ein Teil davon.
Das Ende vom Lied: Martin spielt am 28.06. auf dem Konzertplatz Weißer Hirsch, und ihr habt noch die Chance, dabei zu sein, denn es gibt noch Tickets. Ich kann es euch nur eindringlichst empfehlen und wünsche euch einen sicher unvergesslichen Abend mit Martin Kohlstedt.
PS
Im Jahre 2017 durfte ich ihn auf seinem damaligen Balkon interviewen. Wir nahmen den ersten Teil des Interviews auf, bis es anfing zu regnen. Während des kurzen Schauers gingen wir in sein Musikzimmer, und Martin fing an zu spielen. Nach ca. 30 Minuten endete dieses sehr exklusive Konzert, und wir machten mit dem Interview weiter. Was uns dabei allerdings komplett entging – und erst am nächsten Tag beim Schneiden auffiel – war, dass wir zum einen im zweiten Teil ein sehr vertieftes Gespräch mit ihm führten und dass sich seine gesamte Mimik und Körpersprache änderte. Dies fiel mir später auch immer wieder bei seinen Konzerten auf. Daraus resultierte, dass wir aus fast zwei Stunden Filmmaterial nicht mehr als sechs Minuten Video machen konnten.
Das Interview findet ihr hier.
Die Dienstagskonzerte waren eine von Ina Conradi kuratierte Konzertreihe im Societaetstheater, deren musikalisches Niveau so hoch war, dass ich über Jahre zu den Dienstagskonzerten ging, ohne mich auch nur einmal über den oder die auftretenden Künstlerin zu informieren. Ich wurde dabei nie enttäuscht, aber wurde von einigen Fan bis zum heutigen Tag.
Einer der besondersten von allen war Martin Kohlstedt. Ein großer, schlaksig wirkender Mann, der während des Konzertes in das Klavier zu kriechen schien. Martin spielte – und das macht er bis heute – vollkommen abseits von seinen Publikum.
Die Intensität seiner Musik, seine Suche nach dem Neuen in seinem „Melodienkasten“ und das immer wieder Ausreizen seiner Lieder fesselte alle Anwesenden. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, das war das einzige Konzert, auf dem ich je war, bei dem niemand im Publikum gesprochen hat.
Im Laufe der letzten 14 Jahre habe ich Martin mindestens 22 Mal live erleben können, und wirklich kein Konzert, kein Lied, nicht mal ein Anfang oder ein Ende waren je gleich. Noch bis heute fängt er ein Lied an und verfängt sich während des Spielens vollkommen. Ausgenommen die Konzerte mit dem Gewandhauschor – selbst da verflüchtigte sich Martin mehrfach –, habe ich in all diesen Jahren nie einmal dasselbe gehört. Man erkennt Passagen der Lieder, aber nie alles, und das ist das Besondere an ihm.
Martin Kohlstedt ist einer der faszinierendsten Livekünstler, die ich je erlebt habe – und ohne angeben zu wollen: Ich weiß, wovon ich rede. Noch bis heute bezeichne ich mich selbst als professionellen Gast und habe das Glück gehabt, in den letzten 20 Jahren fast 1000 Konzerte besucht zu haben. Ich habe dabei eine Menge unvergesslicher Sachen erleben dürfen – und Martin ist ein Teil davon.
Das Ende vom Lied: Martin spielt am 28.06. auf dem Konzertplatz Weißer Hirsch, und ihr habt noch die Chance, dabei zu sein, denn es gibt noch Tickets. Ich kann es euch nur eindringlichst empfehlen und wünsche euch einen sicher unvergesslichen Abend mit Martin Kohlstedt.
PS
Im Jahre 2017 durfte ich ihn auf seinem damaligen Balkon interviewen. Wir nahmen den ersten Teil des Interviews auf, bis es anfing zu regnen. Während des kurzen Schauers gingen wir in sein Musikzimmer, und Martin fing an zu spielen. Nach ca. 30 Minuten endete dieses sehr exklusive Konzert, und wir machten mit dem Interview weiter. Was uns dabei allerdings komplett entging – und erst am nächsten Tag beim Schneiden auffiel – war, dass wir zum einen im zweiten Teil ein sehr vertieftes Gespräch mit ihm führten und dass sich seine gesamte Mimik und Körpersprache änderte. Dies fiel mir später auch immer wieder bei seinen Konzerten auf. Daraus resultierte, dass wir aus fast zwei Stunden Filmmaterial nicht mehr als sechs Minuten Video machen konnten.
Das Interview findet ihr hier.