19:00
07. Nov
( Festival )
John von Bergen – Relics / Eingedenken – Geschichten Freilegen
  • Eintritt frei
Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms des Erinnerungspolitischen Fachtags „Sicht|Felder. Kunst, Gedächtnis und Erinnerung“.

„John von Bergen – RELICS“
Anlässlich des Erinnerungspolitischen Fachtags zeigt das Kabinett, Raum für Gegenwartskunst im Zentralwerk Dresden, die Ausstellung RELICS des US-amerikanischen Künstlers John von Bergen. Bereits 2018 hatte John von Bergen die Reihe von Installationen, die sich zu RELICS zusammenfügen, speziell für das Zentralwerk konzipiert. Die entstandenen Werke nehmen direkten Bezug auf die Geschichte des Geländes, vor allem als Standort industrieller Produktion unter wechselnden politischen und sozialen Rahmenbedingungen. Sie basieren einerseits auf einer Recherche, die die unterschiedlichen Erzeugnisse in den Blick nimmt, die im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts auf dem Gelände des heutigen Zentralwerks produziert wurden, und reagieren andererseits unmittelbar auf die Räume, in denen diese Produktion stattfand.

In jeder einzelnen Arbeit nimmt sich der Künstler einer Periode im geschichtlichen Verlauf an, von der Herstellung von Schreibmaschinen während der 20er Jahre über die Produktion von Rüstungsgütern unter Einsatz von Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus bis in die Zeit des Druckereibetriebs „Völkerfreundschaft“ in der DDR. Dazu gehören eine hundert Jahre alte Schreibmaschine, der Zünder einer Nazi-Bombe, eine Reihe Comics aus der Produktion des Druckereibetriebs, ein unscheinbarer Riss im Boden, eine eingefallene Ziegelmauer – alle diese Objekte und Spuren sind Ausgangspunkt der künstlerischen Interventionen John von Bergens.

Die Ausstellung unterscheidet sich stark von den Vitrinen, die in einem Archiv oder einem Museum zu erwarten wären, da es hier nicht um eine Objektstudie mit historischer oder bildender Absicht geht und noch weniger um das Hochhalten von Paraphernalien. Einerseits liegt das Interesse darin, die möglicherweise zweischneidige Beziehung zu Artefakten zu untersuchen; eine Beziehung, die Gefühle, Neugier, Fetischismus oder Verachtung hervorrufen kann. Andererseits wird der Raum mit seiner teils schrecklichen Geschichte zum Katalysator für Projekte, die von einer rein verstandesgeleiteten Intervention abweichen.

RELICS zeigt sich in einer atmosphärisch dichten Sprache, die eng an Bergens übriges Oeuvre anschließt und bietet damit das Potential, das Unnennbare anzusprechen. Das Aufwirbeln unterschiedlicher Staubschichten hat eine Gruppe ortsspezifischer Arbeiten angeregt, die wie ein Nachhall auf die verschiedenen historischen Kapitel reagiert und damit auch auf die zwiespältige Kontinuität reflektiert, die durch die gegenwärtige (Kultur-)Produktion an diesem Ort besteht.

Es scheint, als hätte sich in den sechs Jahren, in denen die Arbeiten in den Räumen des Zentralwerks lagerten – nun selbst Teil der jüngsten Geschichte des Orts und Teil eines Archivs – die Welt stärker verändert als in dem Vierteljahrhundert, das zwischen der Schließung des Druckereibetriebs und der Eröffnung des Zentralwerks im Jahre 2017 liegt. Entwicklungen, die sich zur Zeit der ersten Schau 2018 erst abzeichneten, sind seitdem mit großer Wucht ins kollektive Bewusstsein gerückt. Wir haben uns deshalb entschieden, die Installationen John von Bergens aus Anlass des Erinnerungspolitischen Fachtags erneut zu zeigen. Wir sind von der Möglichkeit überzeugt, sie als Katalysator für unsere Fragen an die Zeit und unser Tun im gegenwärtigen, von gesellschaftlichen Verwerfungen gezeichneten Kontext verwenden zu können.

John von Bergen, geboren 1971 in Greenwich, Connecticut, USA, studierte an der School of Visual Arts in New York City, die er mit dem Bachelor of Fine Arts abschloss. Seit er 2003 nach Berlin umsiedelte, wurden seine Arbeiten in verschiedenen internationalen Museen, Galerien und Einrichtungen gezeigt, darunter Halle 14 (Leipzig), Wilhelm-Hack Museum (Ludwigshafen), Galeria Pilar (São Paulo), Pera Museum (Istanbul) und Smack Mellon (New York City). Er erhielt zahlreiche Stipendien und Preise und veröffentlichte 2014 seine erste Monografie „CORE“, die Zeichnungen, Objekte sowie große Rauminstallationen präsentiert.
 

„Eingedenken – Geschichten freilegen“ 

Im Rahmen eines kunstpädagogischen Seminars an der Universität Potsdam machten sich vier Studierende und eine Dozentin auf den Weg zum Alten Leipziger Bahnhof in Dresden. Ziel war es, wahrnehmungsorientiert zu ermitteln, auf welche Weise sich was an diesem Ort zeigen würde. Bekannt war den Studierenden vorab ausschließlich, dass es sich dabei um den Deportationsbahnhof Dresdens handelte.

Performativ, zeichnerisch, foto-, audio- und videografisch spürten sie nach, was sich in den sehr persönlichen Erfahrungen und Begegnungen mit dem Alten Leipziger Bahnhof offenbarte.
Inspirieren ließ sich die Gruppe dabei von Walter Benjamin: Benjamin weist auf die Bedeutung der Unterbrechung von Linearität für die ästhetische Wahrnehmung hin und entwickelt auf dieser, basierend in seinem Text „Über den Begriff der Geschichte“, sein Verständnis von Geschichte.

Die Ausstellung präsentiert die künstlerischen Arbeiten einer noch im Prozess befindlichen Suchbewegung von Nilgün Corogil, Ida Wuttke, Uriel Klein, Yannik Krüger-Jacoby und Antje Winkler.

Dr. Antje Winkler ist Kunstpädagogin und arbeitet seit 2023 an der Universität Potsdam im Bereich Lehramt Kunst. Ihr Interesse gilt einer kritischen und zeitgenössischen Kunstdidaktik und -pädagogik. Künstlerisch arbeitet sie u.a. an Lecture-Performances, 2020 z.B. an „Deborah geht dazwischen“ für den Performance Garten 7 (Köln).
18:3019:00
07. Nov
( Diskussion / Vortrag )
undsonstso #131
  • Eintritt frei
Freund:innen, Kolleg:innen, liebe Nachbarschaft,

"viel Raum zum Experimentieren und zur Entfaltung" hört sich das nicht gut an? Diesen Raum finden die Studierenden an der HTW Dresden in der Fakultät Design. Zeit sich das mal genauer anzugucken!

Dafür laden wir euch am 7. November 2024 um 19 Uhr in den nigelnagelneuen Komplex der Fakultät Design ein. Ihr findet uns im U-Gebäude der HTWD an der Ecke Strehlener Straße/ Andreas-Schubert-Straße in der 6. Etage.

Zwischen Studienwerkstatt und Hörsaalluft passt es auch gut, beim #131 undsonstso zwei spannende Projekte aus dem Kosmos der jungen Designer:innen vorzustellen.
In dem Projekt „An‘s Werk“ haben sich Design-Studierende im Sommersemester 2024 kritisch und kreativ mit Objekten der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden auseinandergesetzt und beeindruckende Ergebnisse hervorgebracht. Professorin Diana Simon gibt uns Einblicke in das spannende Projekt.

Unsere zweiten Speaker sind Jan Wilzok und Lukas Bähr. Während des Design-Studiums an der HTW Dresden haben sie und viele andere Akteur:innen der Dresdner Musikszene fragmented: gegründet. Als junge, interdisziplinäre Plattform will fragmented: subkulturelle Strukturen stärken, vernetzen und Raum für Neues schaffen. Wie das aussieht und was das mit ihrem Studium zu tun hat, erzählen sie am besten selbst.
Also kommt rum, es wird spannend! Bringt Freundchens mit!

Wir freuen uns auf euch!

Fakultät Design HTW Dresden 
Wer geht eigentlich ins Museum und wer nicht? Wie motiviert man Menschen dazu sich mit Kunst zu beschäftigen? Und ist das Thema einer Ausstellung für sie wirklich relevant? 

Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Mitglieder eines seit 2023 gegründeten Netzwerks, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit Forschenden und Studierenden der HTW Dresden, der TU Dresden und der HfBK Dresden.

Mit dem Projekt „An's Werk! — Studierende als Vermittler:innen im Museum“ wird das Ziel verfolgt Kunstwerke neu zu erleben, mit kritischen Reflexionen und interaktiven Ansätzen von Design-Studierenden.

Im Fokus der Studierenden der HTWD stand unter der Leitung von Prof. Diana Simon und Franz Ferdinand Richter die Entwicklung interaktiver prototypischer Interventionen, die sich auf vier ausgewählte Kunstwerke im Residenzschloss beziehen. Die ausgewählten Objekte bedurften hinsichtlich problematischer Darstellungen, Inhalte, Materialien und Herstellungstechniken einer kritischen Betrachtung, und wurden durch neue Ansätze der Kunst- und Kulturvermittlung exploriert.

Entstanden sind insgesamt 7 Interventionen. Eine davon ist die GhostBox – sie bringt die Geister, die in den Standuhren spuken zum Sprechen und ist in der aktuellen Ausstellung „Fait à Paris. Die Kunstmöbel des Jean-Pierre Latz am Dresdner Hof“ im Residenzschloss Dresden zu sehen.

fragmented:
"Immer wieder verlassen Akteur:innen der Kultur-, Kunst- und Clubszene Dresden, um in anderen Städten bessere Möglichkeiten zur Verwirklichung ihres Potenzials und der Mitgestaltung des Milieus zu finden. Diese Akteur:innen fehlen, um Dresden als kulturellen Lebensraum zu stärken. Je mehr abwandern, desto weniger bleiben in der Zukunft."

Die Entwicklungsmöglichkeiten jenseits der institutionellen Kulturlandschaft sind begrenzt – hier setzt fragmented: an. Als junge, interdisziplinäre Plattform will fragmented: subkulturelle Strukturen stärken, vernetzen und Raum für Neues schaffen. Sie suchen nach Lösungen und stehen für eine freie, gleichberechtigte Gesellschaft. Ihre Projekte geben politischen Themen eine Stimme, ihre Räume bieten Platz für Gespräche und ihre Platten und Kunstwerke transportieren Kultur.
 

Location: HTW Dresden
In den neu gebauten Räumen der Fakultät Design blitzt und blinkt noch alles. Hier gibt es genug Platz für kreative Visionen und Experimentierfreude mit vielen coolen Studios und Werkstätten. Und bevor wir hier Wikipedia-Artikel zur Geschichte der HTW Dresden rezitieren – kommt einfach selbst vorbei und schaut euch um oder werft vorab ein Blick in das Video der Werkschau 2024.

Ort: HTW, Fakultät Design, U-Gebäude, Andreas-Schubert-Straße 6, 01069 Dresden
18:0019:00
07. Nov
( Film )
Fluchtwege nach Europa: Realitäten an der polnischen und kroatischen Grenze
  • Eintritt frei
Ein gemeinsamer Abend in der Rösslstube, organisiert von der Refugee Law Clinic Dresden in Kooperation mit Sachsen Muss Aufnehmen.

Die Refugee Law Clinic Dresden lädt euch herzlich zu einem besonderen Abend in der Rössl ein! Gemeinsam zeigen wir einen Film, der Erfahrungen von Geflüchteten und Engagierten an der bosnisch-kroatischen Grenze schildert.
Dazu werden zwei Aktivistinnen von ihren Eindrücken dort und an der polnisch-belarussischen Grenze berichten. Im Anschluss habt ihr die Möglichkeit, in offener Runde Fragen zu stellen und ins Gespräch zu kommen.

Kommt vorbei und bringt eure friends mit, wir freuen uns auf euch!
19:0020:00
07. Nov
( Film )
Gaza
    Das Weltgeschehen erfüllt uns ebenso mit Sorge wie euch. Kaum ein Tag vergeht, an dem die Grenze des Erträglichen nicht auf’s Neue verschoben wird, sei es lokal oder global. Was zwischen (ost-)deutschem Diskurs, maskulinistischer Außenpolitik und der alltäglichen medialen Überforderung allerdings schnell verloren geht, sind die Geschichten ganz gewöhnlicher Leute.Die Dokumentation Gaza – Leben an der Grenze der beiden irischen Regisseure Garry Keane und Andrew McConnell zeigt in unaufgeregten Bildern den Alltag in Gaza: Wir begleiten Menschen beim Cello-Unterricht, fahren mit dem Taxi zur Tanzstunde, schwimmen abends mit ihnen im Mittelmeer, bevor es am nächsten Tag wieder in die Schule geht — und die Kamera ist immer mit dabei. So gewährt uns der Film intime Einblicke in die verloren gegangene Welt einer Stadt, die wir sonst nur aus den Nachrichten kennen. Gaza feierte im Januar 2019 Premiere beim Sundance Film Festival und wurde als Irlands Beitrag für den besten internationalen Spielfilm bei den 92. Oscar-Verleihungen eingereicht.Flankiert wird die Filmvorführung durch einen kurzen Impulsvortrag von Dr. Mihael Švitek (Kulturwissenschaftler und Autor) und einem abschließenden Gespräch mit Linda Mansour (einigen vielleicht besser bekannt als Palais-Paletti und oka-Resident lindosxp), in dem es neben einer persönlichen Reflexion kollektiver Aushandlungsprozesse auch um familiäre Fluchtgeschichten gehen soll.

    19 00 Einlass
    20 00 Einführung: Die deutsche Ideologie AG, Jahresbericht 2024
    20 30 Filmvorführung: Gaza (2019) (OmeU)
    22 00 Gespräch mit Linda Mansour
    20:00
    07. Nov
    ( Party )
    Stechuhr Afterwork
    • ab 5,-
    Wenn das Tanzen, ein vertikaler Ausdruck einer horizontalen Begierde sein möchte, müsste man ihn durch die Musik legalisieren. Musik und Tanz findet ihr bei uns und was ihr daraus macht, geht uns überheupt garnichts an. Wir wünschen wohl zu tanzen.
    19:0020:00
    07. Nov
    ( Konzert )
    Dÿse
    • Dÿse
    • Punk, Rock, Rap
    • VVK 27,60
    Dÿse, das sind Jarii van Gohl und Andrej Dietrich. Mit ihrer Gründungsgeschichte sollte man sich nicht lange aufhalten, im Zweifel stimmt sie ohnehin nicht. Dÿse, das ist diese Band mit dem komischen Umlaut, sie nahm in den Nuller Jahren in Jena ihren Ausgang, mittlerweile leben Andrej und Jarii in Berlin. 

    Mit ihrer neuen EP „audiochimaere“ (VÖ: 25.10.24) brechen DŸSE wieder einmal die Grenzen und zeigen, wieviel musikalischer Wachstumswillen und Kreativität in ihnen steckt. Sechs Lieder werden hier mit der Nadel aus der Rille gekratzt. Dabei trifft Hip Hop auf Punk, Punk auf Elektro und Elektro auf Hörspiel. Als hätten sich die Beastie Boys Deichkind, Dendemann, Turbonegro und David Bowie zu einer Session eingeladen. Darf man das? Nein, man MUSS es sogar tun. DŸSE senden mit ihrer EP eine klare Botschaft: Wir lassen uns nicht einschränken. Öffnet euch und erlebt die Begeisterung Neues zu entdecken. Neugierig?

    Du musst nicht mehr zu DŸSE werden, heute werden Sie ein Teil von Dir!
    19:0020:00
    07. Nov
    ( Literatur )
    Poetry Slam on the Docks
    • David Weber
      Alina Habert
      Stef Rune
      Theresa Stäglich
      Eva Stützer
    • Slam
    • VVK 15,-
    Herzlich willkommen beim Poetry Slam! Oder anders gesagt: das beste was Live-Literatur passieren kann. Auch nach über 25 Jahren Slam-Kultur in Deutschland ist Poetry Slam vor allem eines: Magie! Egal ob mitreißende Lyrik, humorvolles Storytelling oder politisches Statement – beim Poetry Slam ist alles dabei was die Synapsen anregt, die Gehörgänge kitzelt und zum Lachen, zum Nachdenken oder einfach zum sich Mitärgern einlädt.

    Bereits seit 2005 findet monatlich der legendäre Livelyrix Poetry Slam in der Dresdner Scheune statt. Während die Scheune umgebaut wird, geht der Slam am Elbufer vor Anker und findet im THEATERKAHN einen kuscheligen neuen Hafen. Alles andere bleibt spektakulär wie immer. Die besten Slammer*innen Sachsens und aufstrebende lokale Poet*innen, treffen auf die Stars der deutschsprachigen Slam-Szene.

    Am Ende entscheidet das Publikum wer es vermag, in diesem Wettkampf der Worte am besten zu bestehen.

    Moderiert wie immer vom Florian Silbereisen der Bühnenliteratur, dem Slam-Meister Rainer Holl aus Leipzig.

    Falls Interesse besteht als Poet*in auf der offenen Liste teilzunehmen, schreibt einfach eine Email an: anmeldung@livelyrix.de
    21:00
    07. Nov
    ( Party )
    My Little Friday Vol.3
    • Delüsches
      Tobi II
    • Indie, Pop, Rock
    • 5,-
    Jeder Song ist ein Tanzflächenbrenner und versüßt uns jene komische Warteschleife, die sich Leben nennt. Anschnallen, frei machen und zum Schütteln und Headbangen vorbeikommen! Musik mit Hang zum Exzess. Der hochverehrte Deejay legt einen schönen, großen, bunten Garten voll verschiedener Gitarren-Gewächse an. Sie hören auf so lateinische Namen wie Placebo, Mando Diao, Foo Fighters, Led Zeppelin, Queens Of The Stoneage, Red Hot Chili Peppers oder Pearl Jam. Also eine feine, familäre Rockparty im Gartenlokal Fortschritt. So etwas gibt es in keinem anderen Gartenklause. Bei uns aber jeden Monat neu...
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